Patienteninformation

Ein kleines Vorwort:
Eine Wunde zu haben schränkt ein und belastet.
Sie schmerzt und erschwert den Alltag. Darüber hinaus riechen besonders infizierte Wunden unangenehm:
Man schämt sich.

Wir verstehen, dass Sie nicht nur eine Wunde sind, sondern ein Mensch, der eine Wunde hat. Wir als Behandler möchten, dass es ihnen so schnell wie möglich besser geht. Aus diesem Grund haben wir diese kleine Broschüre zusammengestellt mit einigen Themen, die uns am Herzen liegen:

Bewegung
Wir alle kennen den Spruch: „Sich regen bringt Segen“, das gilt auch für Wunden. Eine gut durchblutete Wunde hat viel bessere Chancen auf Heilung. Wenn Sie keine Wunden an den Füßen haben, gehen Sie ruhig öfters an der frischen Luft spazieren, das streichelt auch die Seele. Wenn Sie eine Wunde an den Füßen haben, dann kann es sein, dass Sie erst einen besonderen Schuh benötigen, der diesen Bereich entlastet, wir geben Ihnen gerne eine Erstberatung, die Fachberatung übernimmt dann zum Beispiel ihr Hausarzt, ein Diabetologe (wenn Sie an Diabetes mellitus erkrankt sind), ein Orthopädieschuhmacher oder ein Sanitätsfachhaus.

Weniger bekannt ist, dass Kompression bei einem Ulcus cruris, einer gestörten Durchblutung in den Beinen, dazu führt, dass ihre Wunde besser durchblutet wird. So als würden Sie vermehrt laufen. Kompressionsstrümpfe und Kompressionswickel sind mit Sicherheit nicht beliebt, aber bitte verstehen Sie Kompression als einen sehr wichtigen Teil der Wundbehandlung und nehmen das Thema ernst.

Ernährung
Unser Körper ist ein kleines Kraftwerk, welches unermüdlich arbeitet. Verletzungen versucht der Körper immer selbst zu reparieren, nur manchmal fehlt ihm die Kraft. Aber auch hier kann man zumindest unterstützend wirken. Essen Sie gesund und ausgewogen und trinken Sie reichlich Wasser. Wasser transportiert Nährstoffe zu den Zellen und sorgt dafür, dass wir alle gesund stoffwechseln. Um eine Wunde wieder verschließen zu können, braucht ihr Körper viele Proteine. Gönnen Sie sich öfters mal einen Quark, vielleicht mit einem leckeren Obst, sie unterstützen Ihre Wundheilung.
Lagerung
Manchmal ist es so, dass ein Patient sich nur noch wenig bewegen kann, vielleicht den größten Teil des Tages sitzt oder bereits bettlägerig ist. Dann ist die richtige Lagerung das „A und O“. Ein Dekubitus heißt auf Deutsch „Druckgeschwür“. Normalerweise bewegen wir uns tagsüber und nachts ganz unbewusst, wir verlagern den Druck vom rechten auf das linke Bein, nachts drehen wir uns unbewusst von einer Seite auf die andere. Wenn wir uns aufgrund einer Vorerkrankung nicht mehr ausreichend bewegen und für eine Druckentlastung sorgen, wird nach erschreckend kurzer Zeit das Gewebe nicht mehr durchblutet. Die Zellen werden geschädigt und es entsteht ein Druckgeschwür, oft mit schweren Folgeerkrankungen.

Manchmal sind es weiche und warme Kissen, auf dem das Bein abgelagert wird, manchmal eine falsche Matratze, die ein Druckgeschwür entstehen lassen. Wechseldruckmatratzen sind bei bettlägerigen Patienten das erste Mittel der Wahl, aber es gilt, die Wechseldruckmatratze auch richtig zu bedienen. Sprechen Sie uns an – wir beantworten Ihnen jederzeit gerne Ihre Fragen zur Lagerung.

Hautpflege
Die Haut ist das größte Organ unseres Körpers! Besonders im Alter nimmt die Geschmeidigkeit der Haut ab, so entstehen Wunden besonders leicht. Seien Sie achtsam im Umgang mit sich und pflegen Sie regelmäßig ihre Haut mit einer neutralen Hautcreme ihrer Wahl.

Ph-neutrale Produkte sowie Produkte mit Harnstoff sind besonders zu empfehlen.

„Wasser“/Duschen
Wunden sollten niemals mit Wasser in Verbindung kommen, um eine Infizierung zu verhindern. Baden in öffentlichen Gewässern, Laufen am Strand – das leuchtet ein. Aber Waschen und Duschen? Auch das kann bedenklich sein. Manche Wunden weichen durch das Wasser auf, was die Wundheilung stören kann. Auch unser Trinkwasser aus dem Hahn kann mit Keimen belastet sein, die einen massiven Infekt in einer Wunde auslösen können. Und merke: Infizierte Wunden heilen schlecht bis gar nicht!

Wir verstehen, dass Duschen Lebensqualität bedeutet. Aus diesem Grund beraten wir Sie vor Ort. Durch eine kleine Veränderung im Verhalten oder den Einsatz von Hilfsmitteln wird das Duschen trotz Wunden wieder möglich!